Bristol-Stiftung

Unter dem Namen Bristol-Stiftung entstand aufgrund einer öffentlichen Urkunde vom 24. Februar 1983 eine Stiftung im Sinne von Art. 80 ff Zivilgesetzbuch mit Sitz in Zürich. Sie beendete ihre Tätigkeiten im Jahre 2019. Sie war dort als gemeinnützige Stiftung im Handelsregister eingetragen und unterstand der Aufsicht des Eidgenössischen Departements des Innern.

Der Name Bristol wurde im Andenken an den Vater des Stifters Herbert Uhl gewählt, der 1892 das damals modernste und vornehmste Hotel Bristol unter den Linden 5-6 in Berlin eröffnete.

Die Stiftung bezweckte die Förderung des Tier-, Umwelt- und Naturschutzes. Sie verfolgte ihren Zweck unmittelbar oder mittelbar mit Beiträgen an Institutionen, die sich für gleiche Ziele einsetzen. Zu diesem Zweck betrieb sie eine «Ruth und Herbert Uhl-Forschungsstelle», die vorwiegend projektbezogene Studien bewilligte und für deren Publikation sorgte.

 

Die Aktivitäten der Stiftung sollten sich vorwiegend an den Wirkungsstätten des Stifters in der Schweiz und Liechtenstein sowie Deutschland und Österreich konzentrieren.

Bis 1989 beschränkte sich die Bristol-Stiftung auf jährliche Zuwendungen an gemeinnützige Organisationen, danach arbeitete sie auf Wunsch des Stifters bis zur Stiftungsauflösung 2019 mit der eigenen Forschungsstelle und der Förderung von Studien.

Der Stifter

Der Stifter Herbert Uhl wurde am 9.12.1907 in Hamburg geboren und verstarb am 9.11. 1997 in Baden-Baden (Baden-Württemberg). Sein Vater war Immobilienverwalter des letzten deutschen Kaisers, seine Mutter eine gebürtige US-Amerikanerin. Nach Kinder- und Jugendjahren in Berlin, Hamburg, in den USA und in der Schweiz, ging Herbert Uhl 1921 nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter in die Vereinigten Staaten. Er besuchte dort die High School und das Dartmouth College in Hanover. Später zogen die beiden wieder in die Schweiz, wo Herbert Uhl an der Handelshochschule in St.Gallen studierte. Ab 1928 lebte er in Berlin, wo er seine Frau Ruth Lendzian kennen lernte und 1932 heiratete. In dieser Zeit war er auch als Verleger tätig (u.a. für Riccarda Huch).

Das Ehepaar lebte bis 1939 in Berlin, die nachfolgenden Kriegsereignisse führten jedoch zu zahlreichen Wohnungswechseln. Nach einigen Jahren mit Passproblemen – weil ihm die Amerikaner ausserhalb des Landes seinen Pass nicht mehr verlängerten – konnte er sich 1941 in Liechtenstein einbürgern lassen. Er kaufte in Schaan ein Grundstück und behielt sein Haus bis zu seinem Tod.

Zwischenzeitlich lebte er in Wien und Zürich, kehrte 1979 in das Land seiner Geburt zurück und wohnte in Baden-Baden, wo seine Frau 1988 verstarb. 1951 wurde Herbert Uhl Hauptgesellschafter einer 1848 gegründeten Brauerei in Rastatt (Baden-Württemberg). Die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute und unter Denkmalschutz stehende Anlage war der Mittelpunkt im Leben des Stifters. Herbert Uhl vermachte seiner Stiftung die Brauerei und sein Haus in Liechtenstein. Sein bewegtes Leben schilderte er in einer Schrift «Dreimal Brandenburger Tor» 1991 im Battert Verlag in Baden-Baden. Das Ehepaar Uhl war tierliebend und wollte mit dieser Stiftung für die Natur Gutes tun.